Ein neues Familienmitglied soll ins Haus einziehen, doch Vorsicht, auch hier gibt es einiges zu beachten.

Ob das Tier nun direkt vom Züchter kommt, aus dem Tierheim/Tierschutz, vom Zoofachhandel oder von Privat entscheiden Sie sich bitte nicht vorschnell.

Gerade junge Tiere sind einfach knuddelig und süß - die Frage, die man sich stellen sollte, ist: "Ist das Tier auch gesund?"

Mit gesund meine ich nicht "nur" den rein körperlichen Zustand des Tieres - sondern auch den psychischen Zustand des Tieres.

Für Hunde habe ich ein kleines Merkblatt verfasst, welches sich ohne weiteres auch auf andere Tierarten "umdenken" lässt.

Vorsicht!

Warnhinweise gibt es viele! Die wichtigsten "Fallen" finden Sie in diesem Abschnitt:

1. Keine Haustürgeschäfte.
2. Die Mutter des Welpen ist nicht da. Das ist ein Warnsignal! Achten Sie auch darauf, ob die präsentierte "Mutter" auch wirklich die Mutter ist.
3. Die Wohnung ist verdreckt.
4. Es sind so viele Tiere da, dass Sie den Überblick verlieren.
5. Ein offensichtlich erkranktes Tier sollte erst genesen, bevor es von Ihnen übernommen wird.

Auslandstierschutz

Es gibt viele seriöse Organisationen, die Ihnen auch ein Tier aus dem Ausland vermitteln können und wollen. Die tägliche Praxis zeigt jedoch, dass es auch hier einige "schwarze Schafe" gibt, die Tierliebe und Hilfsbereitschaft zum Geschäfte machen ausnutzen.

Die häufigsten Auffälligkeiten in meiner Praxis liste ich Ihnen auf:

1. Fehlender Microchip (Grundvoraussetzung für einen legalen Import)
2. Fehlender Heimtierausweis (Grundvoraussetzung für einen legalen Import)
3. Mehrfache Änderungen im Heimtierausweis (Geburtsdatum usw.)
4. Ohne gültige "Aufkleber" von Hand eingetragene Impfung
5. Unschlüssige Daten im Heimtierausweis (Impfung am 01.01. eines Jahres)
6. Fehlende Untersuchungsergebnisse bezüglich der dort vorhandenen Reisekrankheiten
7. Sie bekommen ein Tier, ohne dass Ihr Umfeld bzw. die Lebensverhältnisse, vorher abgeklärt wurden

Ein Welpe zieht ein!

Sie haben sich dafür entschieden einen Welpen in Ihrer Familie aufzunehmen. Damit nicht direkt Probleme entstehen, hier einige Ratschläge.

Fütterung

Benutzen Sie vorerst das Futter, welches der Welpe bereits gewohnt ist. Eine Umstellung des Futters sollte langsam erfolgen, da sonst Erbrechen und Durchfall drohen.

Entwurmung

Welpen müssen bis zu einem Alter von 6 Monaten alle 4 Wochen entwurmt werden. Es ist außerdem ratsam den Welpen nach Ankunft in Ihrem zuhause direkt zu entwurmen. Diese häufigen Entwurmungen sind darin begründet, dass Welpen Träger von Wurmlarven im Muskelgewebe sind und diese immer wieder freikommen können.

Floh / Zeckenschutz

Kontrollieren sie Ihren Welpen bei Ankunft zu Hause auf Flöhe. Dies geht am einfachsten, indem Sie ihn auf einem weißen Blatt Papier knuddeln. Sollten auf dem Papier kleine schwarze Kügelchen (Sandkörner) sichtbar werden, geben Sie etwas Wasser darauf. Lösen sich die Kügelchen auf, handelt es sich um Flohkot. Ihrer Wohnung zu liebe, sollten Sie umgehend einen Tierarzt für eine effektive Flohbekämpfung aufsuchen.

Impfungen

Welpen werden mit 8, 12 und 16 Wochen grundimmunisiert. Die erste Impfung erfolgt in der Regel beim Züchter.

Tierarztgewöhnung

Besuchen Sie uns in der Praxis, ohne dass gleich etwas "passiert". Ein vorheriger Anruf kann nicht schaden, denn wir versuchen uns für diesen Besuch extra viel Zeit zu nehmen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Sozialisierung

Was ihr Welpe in den ersten Wochen nicht kennenlernt ist ihm später zumindest suspekt. Gewöhnen Sie Ihn an alles, was er lernen/kennen soll. Was er jetzt lernt ist ihm später auch wieder schwer abzugewöhnen (zum Beispiel auf die Couch lassen, wenn er das später nicht mehr soll).

Reinlichkeitstraining

Lassen Sie ihren Welpen zu Anfang alle 2 Stunden vor die Tür. Nach jeder Mahlzeit wird der Welpe nach draußen gebracht. Nachts sollte der Welpe in ihrer Nähe in einem Transportkäfig/Laufstall o.ä. schlafen, wenn er unruhig wird, müssen sie mit ihm rausgehen. Auf eine "Toilette" in der Wohnung sollten sie bei Hundewelpen verzichten.

Versicherungen

Katzen sind in aller Regel in ihrer Haftpflichtversicherung mitversichert. Für Hunde gilt, dass man diese separat abschließen muss. Generell sollte man über eine Vollkrankenversicherung/OP-Kosten Versicherung nachdenken. Ich halte diese Versicherung für sehr sinnvoll.